Samstag, 24. Januar 2009
 
Widerstand gegen Gentechnik-Mais-Projekt in Brasilien PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von púlsar   
Mittwoch, 28. Februar 2007

Brasilien ist bereits einer der größten Produzenten von gentechnisch veränderter Soja, die als Viehfutter europäischer Rinder aber auch als Rohstoff für Biosprit dient. Jetzt soll auch der Anbau von transgenen Maissorten freigegeben werden. Die Gewerkschaften wehren sich.

(Rio de Janeiro, 13. Februar 2007, púlsar).- Verschiedene Organisationen, Verbraucherschutzgruppen und Gewerkschaften werfen der staatlichen brasilianischen Kommission für biologische Sicherheit vor, dem deutschen Konzern Bayer nun auch den Weg für den Anbau von Gen-Mais freimachen zu wollen. Sie weisen darauf hin, dass auch schon der Anbau von gentechnisch veränderter Soja ohne vorherige Risikoevaluation vorläufig genehmigt wurde und die Konsumenten nicht durch eine entsprechende Etikettierung informiert werden.

Temístocles Neto vom Gewerkschaftsdachverband CUT (Central Única dos Trabalhadores) sagte dazu: "Wir lehnen den Anbau von Gen-Mais entschieden ab, da Untersuchungen in verschiedenen Ländern gezeigt haben, dass traditionell angebaute Kulturen durch den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen geschädigt werden. Die großen Konzerne verfolgen eine Strategie, die durch die schrittweise Einführung des Anbaus genetisch veränderter Pflanzen Brasilien zu einem Gentechnikparadies machen soll."


Aus einer vom französischen Landwirtschaftsministerium veröffentlichten Studie über die Maissorte Liberty Link der Firma Bayer geht hervor, dass dieser Mais sich mit der Zeit verändert und irgendwann einen größeren Einsatz von Pestiziden erfordert, als herkömmlicher Mais. Eine andere Studie einer englischen Umweltschutzgruppe stellt Bayers Argumentation für den Anbau des Liberty Link-Mais in Brasilien infrage. Untersuchungen hätten gezeigt, dass mit Liberty Link-Mais gefütterte Hühner nur eine halb so hohe Lebenserwartung haben, wie mit herkömmlichen Mais gefütterte Hühner. Der Bayer-Konzern wollte sich dazu jedoch nicht öffentlich äußern.

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